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Der Bühnenvorhang

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Gespannte Stille, der Vorhang ist zugezogen und der Saal noch finster, doch plötzlich geht der Scheinwerfer an. Der Lichtkegel richtet sich auf den Bühnenvorhang und dieser wird langsam nach oben gezogen. Die Show kann beginnen. 

Schon seit dem römischen Theater der Antike diente der Bühnenvorhang dazu die Bühne optisch vom Zuschauerraum zu trennen. Hauptsächlich ein Bestandteil des Bühnenbildes, dient er eigentlich um das Maß des Beifalls zu messen. Umso mehr und umso länger die Zuschauer applaudieren, umso öfter wird der Vorhang gehoben. Die Mitwirkenden haben so die Möglichkeit sich erneut zu verneigen und feiern zu lassen. 

Grundsätzlich gibt es zwei Hauptvorhänge, den deutschen Vorhang und den klassischen Vorhang, der nach oben hin aufgezogen wird. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um einen Prospektvorhang. Dies ist ein Vorhang, der die Bühne in mehrere Bereiche aufteilt, eben die Trennung vor und hinter dem Vorhang. Der Vorhang kann durchaus glatt sein und darf bemalt werden.

Er benötigt aber eine Oberbühne, eine Bühne über der eigentlichen Bühne, um ihn nach oben ziehen zu können. Dafür ist aber an den meisten Veranstaltungsorten kein Platz. Deswegen wird dann ein in der Mitte geteilter Vorhang, der auf Schienen am Boden und an der Decke befestigt wird, um ihn zu bewegen, gewählt. Dabei gibt es drei verschiedene Varianten diesen zu öffnen. Die häufigste Art ist der griechische Vorhang.

Dabei ist der Vorhang mit Rollen auf Boden- und Deckenschienen befestigt, die man leicht auf und zu ziehen kann. Beim italienischen Vorhang, bleiben die beiden Vorhangteile oben zusammen. Unten werden sie auseinandergezogen und bilden so ein großes Dreieck, das den Blick auf die Bühne freigibt. Die letzte und technisch aufwendigste Version ist der französische Vorhang.

Hierbei handelt es sich um eine Kombination. Die Vorhänge bleiben wieder oben zusammen, aber hier werden sie nicht nur unten auseinander, sondern auch gleichzeitig nach oben gezogen. Das bekannteste Beispiel ist hierfür der Wagnervorhang im Bayreuther Festspielhaus. 

Selten werden noch Modelle wie der Wolkenvorhang, eine Art Jalousie, der Rollvorhang, eine Rolle, die von oben herunter gelassen wird, der Brechtvorhang, ein auf einer Seite aufgezogener Halbvorhang und/oder der Wickelvorhang, eine Rolle, die von unten hinauf gezogen wird, verwendet. 

Seit dem Jahr1881 und dem Brand des Wiener Ringtheaters wurde der Eiserne Vorhang eingeführt. Dieser Vorhang befindet sich vor dem Hauptvorhang und muss den Zuschauerraum feuerfest und luftdicht von der Bühne trennen. Auch dieser ist meist künstlerisch gestaltet.  Bedient werden Bühnenvorhänge, zum Beispiel von Krause Bühnentechnik Inh. Monika Krause, entweder per Motor oder manuell. Das manuelle Bedienen eines Bühnenvorhangs, meist mit einem Hanfseil, benötigt jahrelange Übung und spezielles Können. Die Geschwindigkeit muss bei jeder Show aufs Neue individuell angepasst und die Eleganz variiert werden. In den meisten Fällen wird der Vorhang mittlerweile jedoch automatisch gesteuert.


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